Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihr Unternehmen durch einen Wettbewerb bekannter zu machen? Natürlich kommt es ganz auf Ihre Branche an, doch ein schlau eingefädelter Wettstreit könnte positiv auf Sie abfärben. Und wenn es sich um einen Journalistenpreis handelt, profitieren Sie gleich doppelt: man berichtet über Sie und Ihr Image bei den wichtigen Multiplikatoren von der Presse leidet ganz bestimmt nicht.
Am 4. April wurde in Leipzig der Journalistenpreis „Wort und Werkstatt“ verliehen. Er prämiert qualitative Berichterstattung über die Kfz-Branche. Den Initiatoren geht es gerade nicht darum, weichgespülte Berichterstattung mit Lobeshymnen zu belohnen, sondern Journalismus, der frei und unabhängig recherchiert.
br> Gerade in der Fachpresse ist es leider üblich geworden, dass Journalisten zu Sklaven ihrer Anzeigenabteilung werden. Damit ist niemandem gedient, auch nicht den PR-Profis. Denn wenn Berichterstattung käuflich ist, wird die Presse unglaubwürdig.
Wenn die Presselandschaft ausschließlich von den Anzeigenkunden bestimmt würde, wären die Leser nicht mehr lange an Deck. Und dann verlieren alle, denn weder Anzeigenkunde noch Redaktion noch PR-Schaffender kann seine Botschaft gewinnbringend platzieren.
So ist es nicht sinnvoll, einen Journalistenpreis auszuloben, der allzu eng mit den eigenen Unternehmenszielen verwoben ist. Zu schnell geht auch er in Richtung erkaufter Presse. Genug Luft für Kreativität und investigative Recherche muss sein. Dann profitieren alle: Journalisten durch Ehre und Preis, Medien durch gute Inhalte und nicht zuletzt alle, die Gegenstand der Berichterstattung sind.