Feldhäcksler gehören zu den stärksten Maschinen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die hohen Geschwindigkeiten der Teile in ihrem Inneren können allerdings auch zu schwerwiegenden Schäden führen. Ein Gutachter der Organisation FSP, die zum TÜV Rheinland gehört, hat kürzlich einen Schaden taxiert, der durch einen einfachen Stein verursacht wurde. Aufhorchen lässt die hohe Summe, die hier zu Buche schlägt: 30.000 Euro Schaden an einer Erntemaschine sind nur schwer zu verschmerzen. Die Aufgabe des Gutachters in einem solchen Fall ist kompliziert und erfordert große Sachkenntnis. Denn er muss ermitteln, woher der Schaden kommt und wie hoch er tatsächlich ist.
„Gemeinsam mit einem Kollegen war ich im schleswig-holsteinischen Itzehoe zur Begutachtung eines Claas Feldhäckslers von Typ 494“, erzählt Kay Dückert, bei der FSP verantwortlich für das Geschäft mit Bau- und Landmaschinen. „Der Häcksler hatte im Einsatz einen Schaden davongetragen und die Versicherung wollte genau wissen, was passiert war, bevor sie an die Regulierung der mit 30.000 Euro besonders hohen Schadenssumme geht.“ Solche Schäden können ganz unterschiedliche Dimensionen haben, weil der Fremdkörper im Inneren der Maschine ganz verschiedene Wege gehen kann.
Ein Stein brachte den Schaden ins Rollen
In diesem Fall hatte ein größerer Stein zu Schäden am Häckselaggregat und am Wurfbeschleuniger geführt und damit die gesamte Landmaschine unbrauchbar gemacht. Auch hatten verschiedene Bauteile, die das Erntegut durch den Feldhäcksler transportieren, beträchtlichen Schaden genommen. Die Reparatur der entsprechenden Bauteile ist zwar möglich, aber sehr aufwändig und damit kostspielig. „Versicherungen wollen hier normalerweise ein detailliertes Bild über den entstandenen Schaden haben und genau über die konkrete Ursache informiert werden“, so Kay Dückert weiter. „Dafür sind intensive Untersuchungen nötig, die nur sehr speziell ausgebildete Gutachter korrekt durchführen können. Wir von der FSP erfüllen diese hohen Standards mit unseren besonders gut geschulten Gutachtern.“
Bruch mitten im Aggregat
So konnte Dückert gemeinsam mit seinem Kollegen ermitteln, dass der Feldhäcksler zusammen mit dem Erntegut einen Stein aufgenommen hatte. Besonders zerstörerisch konnte dieser werden, weil er genau in der Mitte der Maschine ins Innere eindringen konnte. So gelangte er weiter mitten ins Häckselaggregat, in dem er dann zwei Messer beschädigte. Eines von ihnen war gebrochen und sorgte dann für weitere Zerstörungen, weil sich der abgebrochene Teil weiter auf den Weg ins Maschineninnere machte. Hier gab es dann noch mehr Schäden an Gegenschneide, Führungskeil und Trommelboden.
Damit nicht genug. Weitere Teile des Messers gelangten dann durch den Führungsschacht zum Wurfbeschleuniger, wo sie für kurze Zeit eingeklemmt waren und so auch noch den Beschleuniger verbogen haben. Weil die Maschine ja dazu gemacht ist, die Teile im Inneren immer weiter zu befördern, kamen diese Messerteile später im Turm und später durch das Auswurfrohr in den Abfahrwagen. Durch die hohe Geschwindigkeit beschädigten sie am Ende auch noch die Verschleißbleche am Auswurfrohr. So sorgte ein unscheinbarer Stein für einen Schaden von insgesamt 30.000 Euro.
Der Teufel steckt oft im Detail
Genau nachzuvollziehen, welchen Weg ein Objekt im Maschineninneren zurücklegt, gehört zu den Aufgaben eines Gutachters. Mit großer Präzision und Sachkenntnis muss er oft große Teile einer Maschine demontieren, um sich den richtigen Überblick zu verschaffen. Die Kenntnisse für solche aufwändigen Abläufe erwerben die FSP-Gutachter in den ständigen Schulungen im Bereich Bau- und Landmaschinen. „Versicherer wissen zu schätzen, wie sehr unsere Kollegen ins Detail gehen“, ist Dückert sicher. „Das sorgt dafür, dass wir zunehmend Aufträge auf diesem Gebiet erhalten. Das freut uns sehr.“
Alle Fragen rund um Bau- und Landmaschinen-Gutachten beantwortet bei der FSP Kay Dückert. Er ist der erste Ansprechpartner rund um Gutachten für Bau- und Landmaschinen. Seine Kontaktdaten: kay.dueckert@de.tuv.com.
Über FSP
Die FSP Unternehmensgruppe ist eine deutschlandweit anerkannte und tätige Kfz-Überwachungsorganisation, die zur TÜV Rheinland Gruppe gehört. Die über 700 selbstständig agierenden Partner bieten sowohl amtliche Fahrzeuguntersuchungen nach den Vorschriften der StVZO als auch Schaden- und Wertgutachten an. Weitere Informationen findet man unter www.fsp.de.